Die Zukunft der dualen Ausbildung hängt maßgeblich davon ab, wie gut Schulen und Betriebe gemeinsam digitale Technologien in die Ausbildung integrieren. Ein Beispiel für eine gelungene Lernortkooperation liefert die Christian-Schmidt-Schule in Neckarsulm: Sie wurde erneut von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau und dem Ministerium für Kultus und Unterricht Baden-Württemberg für ihre herausragende Arbeit im Bereich digitalisierte Fertigungsprozesse und digitales Lernen rezertifiziert.
Die Schule hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Vorreiter in der Verbindung von Theorie, Praxis und Digitalisierung entwickelt. Rund 60 Gäste aus Schule, Wirtschaft und Verwaltung nahmen an der feierlichen Übergabe des Zertifikats teil. Das Auditteam, bestehend aus Tobias Barthruff, Ministerium für Kultus und Unterricht Baden-Württemberg, Thilo Seltmann, Gewerbliche Schule Aalen und Gerd Schlimm von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau, überreichten die Auszeichnung an Schulleiter Dr. Heil und das Kollegium. „Mit der bestandenen Zertifizierung stellt die Christian-Schmidt-Schule im Bereich digitalisierter Fertigungsprozesse und digitalen Lernens ein Leuchtturmprojekt für die Region dar“, betonte Gerd Schlimm.
„Unser Ziel ist es, schulische Prozesse transparent zu gestalten und sie konsequent weiterzuentwickeln, damit unsere Schülerinnen und Schüler von einem modernen, praxisnahen Unterricht profitieren.“
Dr. Michael Heil, Schulleiter Christian-Schmidt-Schule,
Neckarsulm
Die Rezertifizierung zeigt, wie eng die Verzahnung zwischen schulischer Ausbildung und betrieblicher Praxis gelingen kann. Die Christian-Schmidt-Schule setzt dabei auf konkrete Projekte: die Automatisierung der CNC-Fertigung mit Palettenwechslern, fahrerlose Transportsysteme und den Aufbau einer Smart Factory. In enger Kooperation mit der ebenfalls zertifizierten Technischen Schule Aalen werden Lernprozesse abgestimmt und neue Unterrichtsformate entwickelt, die Industrie-4.0-Technologien in den Ausbildungsalltag integrieren. Schulleiter Dr. Heil sieht darin einen klaren Mehrwert für die Auszubildenden.
Mit der Zertifizierung im Bereich digitalisierte Fertigungsprozesse und digitales Lernen unterstützt die Nachwuchsstiftung Maschinenbau berufsbildende Schulen dabei, ihre Ausbildungsqualität sichtbar zu machen und gezielt weiterzuentwickeln. Bewertet werden technische Ausstattung, didaktische Umsetzung digitaler Lerninhalte sowie die Integration von Industrie-4.0-Themen in den Unterricht. In Baden-Württemberg wurden bereits sieben Schulen im Bereich der rechnergestützten Fertigung, zwei davon zu digitalen Fertigungsprozessen rezertifiziert. Sie gelten als regionale Kompetenzzentren und sind wichtige Partner für Unternehmen, die ihre Fachkräfte auf die Anforderungen der vernetzten Produktion vorbereiten wollen.
Für den Maschinenbau ist die Rezertifizierung ein starkes Signal: Sie zeigt, dass die duale Ausbildung mit modernen Lernorten Fachkräfte auf die Anforderungen von morgen vorbereitet. Unternehmen profitieren unmittelbar davon, wenn Schulen ihre Ausbildung an realen Produktionsprozessen ausrichten. Lernortkooperationen wie in Neckarsulm schaffen praxisnahe Lernumgebungen, in denen der Fachkräftenachwuchs die Schnittstellen von IT, Automatisierung und Fertigung beherrschen.
Monique Hopfinger
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