Branchenweit einzigartiges Projekt für den Maschinen- und Anlagenbau in Baden-Württemberg ist gestartet

Digitalisierung, Klimamanagement und Fachkräftesicherung im Fokus

Mit dem Projekt "DiKliMA – Digitalisierung, Klimamanagement und Fachkräftesicherung im Maschinen- und Anlagenbau" startet eine landesweite Qualifizierungsoffensive für kleine und mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg. DiKliMA versteht die Digitalisierung als Chance für ein innovatives Klimamanagement sowie als wichtigen Aspekt der Mitarbeitergewinnung und -sicherung. Das durch den europäischen Sozialfond (ESF) finanziell geförderte Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird gemeinsam durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Nachwuchsstiftung Maschinenbau umgesetzt.

Inmitten des strukturellen Wandels durch die Digitalisierung von Produkt und Produktion, treffen die Corona-Pandemie sowie der russisch-ukrainische Krieg die Branche stark. Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau sank in Folge der beginnenden Pandemie zwischen März und Juni 2020 um 31 Prozent und erholte sich erst Monate später leicht.1 Die Folgen des Krieges äußerten sich für den Maschinen- und Anlagenbau neben steigenden Energiekosten vor allem auch durch Engpässe in den Lieferketten und bremsten die Produktionstätigkeit der Unternehmen. Investitionen in neue Technologien erschweren sich unter solchen gravierenden Marktveränderungen. Zusätzlich blockiert der anhaltende Fachkräftemangel die digitale Transformation der KMU. Bis 2035 werden bedingt durch den demografischen Wandel etwa 42.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte im Maschinen- und Anlagenbau in Baden-Württemberg fehlen.2 DiKliMA befähigt Unternehmen die vorherrschenden Herausforderungen des digitalen Wandels, der steigenden Energiekosten sowie des Fachkräftemangels zu begegnen und sich zukunftsorientiert aufzustellen.

Die Qualifizierungsoffensive im Rahmen des Projektes umfasst die Vermittlung eines umfassenden Prozessverständnisses, den Aufbau von Kompetenzen zur Nachhaltigkeitsbewertung und zur Gestaltung ressourcenschonender Prozesse sowie die Etablierung von Strategien zur Mitarbeitergewinnung- und bindung. Die Erfassung, Analyse und das Management von Daten haben eine zentrale Bedeutung für das Ziel der klimaneutralen Produktion und für einen insgesamt effizienten Produktionsprozess. Durch Big Data lassen sich einerseits Prozessverbesserungen umsetzen und andererseits auch neue datenbasierte Geschäftsmodelle bzw. Services realisieren. Ein umfassendes Prozessverständnis ist dabei wesentlich. Die Prozess- und Materialeffizienz ist gleichermaßen bedeutsam für eine insgesamt effiziente Prozesssteuerung und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Erst durch das Verständnis über den Energiebedarf und -verbrauch im Produktionsprozess kann die Gestaltung eines intelligenten Energiemanagements angestoßen werden. Für die Sicherung qualifizierter Fachkräfte sind zielgruppenorientiere Strategien bei der Gewinnung und Bindung wichtig. Mitarbeitende, die via Smartphone Online-Shoppen und im Live-Tracking das Paket verfolgen oder Streamingdienste wie Netflix nutzen, haben ganz automatisch Berührungspunkte mit den Themen Digitalisierung, Vernetzung und auch Künstliche Intelligenz. Eine digitale Infrastruktur und eine digitale Lernumgebung können mit einer höheren Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Ausbildungs- und Arbeitsalltag einhergehen. Und trotz oder gar wegen des digitalisierten Lebens zeigten die letzten Jahre ein hohes gesellschaftliches Bedürfnis, sich mit dem Themen Nachhaltigkeit und dem eigenen CO²-Fußabdruck zu beschäftigen. Die bisherige Erfahrung zeigen, dass auch die Bemühungen der Unternehmen in Richtung einer klimaneutralen Produktion einen positiven Effekt auf die Attraktivität als Arbeitgeber haben.

DiKliMA umfasst sowohl die Entwicklung der Module als auch die anschließende Qualifizierung von Unternehmerinnen und Unternehmern, Führungskräften, Fach- und Arbeitskräften sowie von Auszubildenden. Mit jeweils drei bis vier Beschäftigten aus unterschiedlichen Bereichen der teilnehmenden Unternehmen soll das gesamte Potenzial aus den drei Qualifizierungsbereichen erschlossen werden. Dafür unterscheidet das modulare Qualifizierungsangebot zwischen Grundlagen- und Aufbaumodulen und wird den Teilnehmenden in offenen sowie unternehmensinternen Präsenzveranstaltungen und E-Learnings angeboten.

Mehr Informationen können interessierte Unternehmen aus Baden-Württemberg bei Ihrem Ansprechpartner in der Nachwuchsstiftung Maschinenbau erhalten.

Ansprechpartner

Andre Wilms

Mitglied der Geschäftsleitung
Tel. 05205 74 2555
andre.wilms@nws-mb.de

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